Fussball-Berichterstattung & Zielgruppen

Jede Berichterstattung, also auch die von Fussball-„Spielen“, hat ja ihre angesprochene Zielgruppe. Und natürlich müssen die berichtenden Medien über Verkauf von bedrucktem Papier und Werbung das Geld der Angestellten (oder häufig auch prekären Mitarbeiter) hereinholen.

Geht man davon aus, dass die Verantwortlichen wissen, was sie tun, dann frage ich mich bei Spielberichten von Fussball-Spielen der höheren Kategorien oft, wer denn diese Zielgruppen sein mögen.

Da werden Städte oder gar ganze Länder „vernichtend geschlagen“:

Trainer oder Spieler werden vom Ergebnis ihres Tuns traumatisiert:

Eine Mannschaft wird zerlegt:

Und die Sympathieträger werden nach dem Zerlegen auch noch photographisch dokumentiert:

Berliner Zeitung, 11.03.2018
Berliner Zeitung, 11.03.2018

 

Und nun nochmal zurück zum Thema Zielgruppe: Wer fühlt sich eigentlich bei dieser Wortwahl und solchen Bildern positiv angesprochen?

Ich (und viele aus meinem Bekanntenkreis) jedenfalls nicht. Wer aber empfindet beim Betrachten solcher Bilder und beim Lesen solcher Texte positive Gefühle (ich meine nicht das als Ersatzbefriedigung dienende „Fremdschämen“)? An wen richtet sich solcher Art Berichterstattung?

Und warum kann man nicht einfach BERICHTEN statt Hass- und Kampf-orientierte Shows abzusondern? Wenn ich mich denn für den Wirtschaftszweig „Fussball-Bundesliga“ interessieren würde, dann sicherlich für Hintergründe, Ergebnisse und Besonderheiten des jeweiligen Spieles. Das wäre dann vielleicht kürzer und ganz sicherlich weniger „laut“.

Wahrscheinlich aber ist das gar nicht die Absicht. Ist es vielleicht eher die Absicht, die Personen, die diese Kriegsberichterstattung lesen, von den wirklichen Kriegen abzulenken?