-work in progress-
Bin mir unsicher, ob das hier geschrieben werden muss. Bin mir auch unsicher, ob es ein Publikum findet.
Es geht um gemachte Erfahrungen im abgelaufenen Jahr.
Der Ausdruck Stil bezeichnet eine „charakteristisch ausgeprägte Erscheinungsform“ (Wikipedia).
… In einem weiteren Sinne umfasst ‚Stil‘ auch allgemeinere Phänomene etwa der Alltagskultur, zum Beispiel die Art wie man sich kleidet (Kleidungsstil), schmückt, sein Haar trägt (Wikipedia).
In meiner Geschichte geht es um Stil als Art, sich im geschäftlichen Umfeld, als Arbeitgeber, als Geschäftspartner, als Vertragspartner, als Marktteilnehmer zu „benehmen“.
Ein Unternehmen, gegründet ca. um 1996, um innovative Technologien zu vermarkten, war seinerzeit Vorreiter seiner Branche. Der Gründer, pfiffig, hoch intelligent und sehr phantasievoll, machte aus einer drei-Mann-Bude schnell ein deutschlandweit bekanntes Unternehmen. Wachstum braucht Geld. Venture-Capitalisten, Finanzierungsrunden etc. waren zu der Zeit nicht so verbreitet wie heute. Auf der Suche nach finanzieller Hilfe konnte man (das hat sich wohl nicht verändert) auch einmal an den Falschen geraten. In diesem Fall wurde der erste Falsche nach ein paar Jahren von einem zweiten Falschen übernommen und als Beifang war das gemeinte Unternehmen im Netz.
Trotz völligem Unverständnis des jeweiligen Teilhabers florierte das Unternehmen, konnte sich allerdings nicht so schnell entwickeln, wie eigentlich sinnvoll und gewünscht.
Der zweite Teilhaber geriet nun selbst in grössere finanzielle Probleme und konnte den notwendigen Ausbau nicht weiter unterstützen. Um wieder zu „frischem Geld“ zu kommen, sollte nun das gemeinte Unternehmen verkauft werden, was allerdings äusserst ungeschickt angefangen wurde. Es sprach sich herum, was dem Verkaufspreis nicht förderlich war.
Letztlich wurde das Unternehmen an ein bisher in der Branche weitgehend unbekanntes Konglomerat von Firmen verkauft. Und nun ging es erst richtig los:
Verträge wurden gekündigt, teilweise von dazu Unberechtigten, mit Fristen, die Vertragspartner unter Zeitdruck setzten. Mitarbeiter wurden unter merkwürdigen Verhältnissen gekündigt, ganze Betriebszweige wurden vernichtet, der gute Name in der Branche und bei langjährigen Kunden und Geschäftspartnern beschädigt. Heute ist das Unternehmen ausgeschlachtet, Wetten auf die letzten Kündigungen laufen.
Anrufe des neuen Besitzers liefen über anonyme Verbindungen (ohne Kennung), zu Zeiten, die vorher als extrem ungünstig bezeichnet wurden, mit abschliessender Bemerkungen wie „was ich Ihnen hier gesagt habe, werde ich nicht bestätigen“, Zusagen über Fristen und Konditionen wurden nicht eingehalten. Anwaltliche Hilfe musste in Anspruch genommen werden.
Das Nicht-Einhalten von Zusagen, auch solcher in Schriftform verstärkte sich. Dies geschah und geschieht gegenüber Partnern aller Art: Angestellte, Geschäftspartner, Vertragspartner aller Art kamen und kommen in den zweifelhaften Genuss dieser Art und Weise, sich zu benehmen.
Das Geschäftsleben hat seine eigenen Regeln, die häufig mit denen im Privatleben nichts mehr gemein haben. In meinem eigenen Geschäftsleben hatte ich den Vorzug, bei mehreren Geschäftspartnern, ja auch von Kunden, Verhaltensarten zu bemerken, die bei aller Geschäftigkeit menschlich waren und sehr angenehm sind. Dazu gehört, Zusagen, auch in einem Nebensatz gemachte, einzuhalten. Auch Usancen normalen zwischenmenschlichen Verkehrs können durchaus mit „Business“ harmonieren.
Ist das Stil?