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Trump-Fans verlieren

In der schillernden Welt der Social-Media-Influencer, wo das Blenden oft wichtiger ist als das Denken, hat sich eine neue Tragikomödie entfaltet. Adin Ross, ein 25-jähriger YouTube-Star mit Millionen von Anhängern, steht fassungslos vor seinem Finanzdebakel. Nachdem er Donald Trump enthusiastisch unterstützt hatte – inklusive großzügiger Geschenke wie einem Tesla Cybertruck und einer goldenen Rolex – muss er nun feststellen, dass Loyalität allein kein tragfähiges Anlagekonzept ist. Seine verzweifelte Frage an seine Follower: „Was zum Teufel ist hier los? Warum bin ich plötzlich arm?“ lässt vermuten, dass grundlegende wirtschaftliche Zusammenhänge für ihn ebenso rätselhaft sind wie die Bedienung eines Taschenrechners.​

Nicht minder beeindruckend ist die Performance von Dave Portnoy, dem 48-jährigen Gründer von Barstool Sports und selbsternannten „Davey Day Trader“. Trotz eines geschätzten Vermögens von 100 Millionen Dollar verliert er angeblich den Überblick über seine Finanzen und beklagt einen Verlust von sieben Millionen Dollar. Sein Kommentar: „Alles geht wegen Trumps Zöllen den Bach runter.“ Man könnte meinen, ein so erfolgreicher Geschäftsmann hätte zumindest eine flüchtige Bekanntschaft mit dem Konzept der Diversifikation gemacht.​

Diese Herren, die sich in der Vergangenheit als lautstarke Unterstützer Trumps hervorgetan haben, erleben nun am eigenen Leib die Konsequenzen ihrer blinden Gefolgschaft. Es scheint, als ob das Prinzip „Erst denken, dann handeln“ in der Welt der Bro-Caster durch „Erst handeln, dann jammern“ ersetzt wurde. Vielleicht sollten sie weniger Zeit damit verbringen, ihre Muskeln und Luxusgüter zur Schau zu stellen, und stattdessen ein wenig in finanzielle Bildung investieren. Aber wer braucht schon Wissen, wenn man Millionen von Followern hat, die einem beim Scheitern zusehen?

Mein Mitleid hält sich in Grenzen.